Gedichte aus Gisbärs Höhle
Blamabel, flachgeistig und politisch unkorrekt. Über 2.000 Reimgedichte - alberne, lustige und ernste, Liedertexte, Schüttelreime, Anagramme u.a.
Aber immer authentisch - in der Ohnmacht und der Bitterkeit, der satirischen Übertreibung, dem Witz, meiner Dummheit und dem immerwährenden, oft naiven Glauben an die Liebe. Philosophische Aufsätze (von mir aus auch küchenphilosphische...) gibt es außer der Reihe auch.
Unsere Gesellschaft ist hochgradig arbeitsteilig, der Einzelne ist gesellschaftlich orientiert und geprägt. Entsprechend dieser Arbeitsteilung haben sich auch unsere Wirkungsmöglichkeiten entfaltet. Und entsprechend dieser unsere Sprache. Die Sprache gibt uns eine Partizipation am Team der Menschheit ganz entsprechend unserem Machtbedürfnis nach Forschung und Gestaltung.
Die Sprache ist der Grundstein unseres Glücks. Es hat wenig Sinn, stumm den Predigten eines Leitwolfs zu folgen und die einzig für gut und richtig zu halten. Wer sich nicht an seinen Lern- und Arbeitsprozessen aktiv beteiligt, unterdrückt sein Bedürfnis nach Mitgestaltung und Aufmerksamkeit.
Wer dauernd schweigt, macht sich unglücklich. Man schweigt, weil man Angst davor hat, was Falsches zu sagen. Oder outet, angeblich zu wenig Nötiges zum Thema zu wissen. Oder man schweigt, um irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten nicht preiszugeben, die einer psychosozialen Nachbearbeitung bedürften (Aufgeregtsein, Stottern usf.). Oder der Wortschatz ist generell für eine - wenn auch nur knappe - Rede zu knapp. Man vertuscht seine eigenen Minderwertigkeitskomplexe vor sich selbst.
Wenn wir all unser Erlerntes erfolgreich in eine berufliche Aktivität einbringen wollen, ist die sprachliche Kommunikation das Erste, was wir erlernen müssen! Mit der werden wir schon in Kleinkindjahren unterfüttert. Kinder aus Professorenfamilien sind da gegenüber z. B. Kindern gehörloser Eltern natürlich bevorteilt. Wer in den ersten Grundschuljahren schon sprachlich gut unterwegs ist, wird seine guten Erfahrungen via Lehrerlob machen und sein Leben lang davon zehren dürfen. Bei Kindern aus sprachlich benachteiligten Familien ist das exakt umgekehrt.
Was dagegen zu empfehlen ist, ist Sprachnachteile nicht zu beschweigen und zu verdrängen, sondern sie bewusst zu machen und zu - kommunizieren! Das wäre schon mal der erste und zugleich wichtigste Schritt einer sinnvollen - 'Konklusion'.
Schafft Sprachseminare für alle möglich Mangelentwicklungen. Schon ab den KITA-Jahren! Schämt euch nicht der Mängel, denn für die könnt ihr nichts! Aber ihr könnt eine ganze Menge dafür, sie zu vertuschen. Und werdet euch dessen bewusst, dass eine bessere Kommunizierung im Team der Menschheit euch glücklicher macht. Lernt eine Kommunikation, die euch nicht gegenseitig fertigmacht, sondern euch aufbaut und zu verstehen bemüht! Es ist besser, ein Team aufzubauen, das Gutes schafft, als ein in sich zersplittertes Team aufrechtzuerhalten, in dem Egoisten nur darauf aus sind, andere zu zerstören, die eigentlich in selben Boot fahren. Egoisten, die nicht eine Kommunikation das Respektes vor anderen bejahen, sind nicht besondes klug. Sie zerstören den sozialen Boden, auf dem ihr menschliches Kulturleben steht.
Sagt JA zu euren Fehlern, respektiert eure Mitmenschen trotz ihrer angeblichen Fehler, sagt JA zum Team und seinen Möglichkeiten und schmeißt das Gift des Hasses und des Vernichtungswilles auf den Müllhaufen der Geschichte eurer eigenen Dummheit! Sondern macht euch lieber glücklich und schlau!
Eine große Symbolkraft des Punk war damals die Rasierklinge als Schmuckteil am Ohr oder um den Hals. Es dauerte nicht lange, und die Rasierklinge gab es auch vergoldet - nur stumpf und etwas teurer. Der Protest der Punks dagegen war heftig: Das Kapital vernichte die Revolution, indem es ihn vereinnahmt!
Das Kapital macht gar nichts kaputt! Es vereinnahmt und vermarktet nur das, was interessiert! Es multipliziert im Gegenteil die Informationen über das, das zunächst im Untergrund brodelte. Also fernab von den großen Multiplikatoren der Medien und der Märkte. Durch das Kapital und seine Marktkraft wurde der Punk mit seinen Ideen in die große Gesellschaft integriert! Die Not der Jugend in Langzeitarbeits- und Zukunftslosigkeit abzurutschen, wurde wahrgenommen und zu einem politischen Thema gemacht! Es gab natürlich auch unter den Punks die Revolutionsromantiker, die sich in der Rolle der Leidenden und der Jammerer gefielen, und im Grunde aus ihr gar nicht befreit werden wollten. Sie wollten die Aussätzigen bleiben und keine neue Identität in einer reformierten, verbesserten Gesellschaft, die ihnen eben doch Zukunft bietet und nicht zu der ewigen Punk-Rolle ohne Zukunft (No Future!) verdammt. Die Punk-Revolution war schnell Geschichte. Und dies war aber nicht der große Sieg des Kapitals über den Punk, sondern ein großer Erfolg für eine gefährdete Jugend, noch heftiger aus der Gesellschaft ausgestoßen zu werden, als es eh schon geschah. Der Punk schuf eine Identität, die seinen Zugehörigen nur Erfolg bringen konnte, indem er sich durch gesellschaftliche Integration selbst auflöste. Mit einer verstumpften Rasierklinge, die nicht mehr zum Suizid taugt und goldener aussieht, als die 'No-Future'-Generation es befürchten musste. Die goldene, stumpfe Rasierklinge war ein gutes Beispiel für gelungene Integration gefährdeter Gesellschaftsmitglieder und keine Vernichtung ungewollter, anarchistischer Kultur. Sie war der Ausdruck neuer Kultur und einer guten Integration.
Wir haben ein Leben: Mitteilungsbedürfnisse über unser Erlebtes, Verstandenes, Unverstandenes, die Gefühle, das Glück, die Schocks, die Schmerzen, die Trauer, unsere Vita, eine Seele, die Tiefe des Unterbewusstseins. Wir mühen uns um ein Verständnis unseres Seins via Bewusstwerdung und Sprache. Und gewinnen unser Lebtag nicht genügend und nicht die richtigen Worte dafür. Zudem irren wir uns oft und fahren zu oft in die falsche Richtung. Unser Navigator ist immer noch nicht richtig justiert. Wir brauchen die Mitteilung an unsere Mitmenschen, aber sie muss in die Kiste des Unterbewusstseins greifen. Das Konkrete verliert sich und braucht eine Sprache, die erst formuliert werden muss. Immer wieder, immer besser, immer mehr. Für unsere Sprachvolumen ist unser Leben zu big und zu tief.
Die Menschen streben nach der Liebe und nach dem perfekten Recht. Diese sind noch nie vollständig erreichte Größen. Also existieren sie so nicht, sind aber in unserer Vorstellung und dem Bedürfnis danach trotzdem da. Sie existieren nicht in unserer irdischen Welt, sie sind nur eine Idee, nicht materialisiert - jedenfalls nicht in der gebrauchten Größe resp. Perfektion - sie sind Geist. Sind sie also nicht Gott? Sind sie nicht der reine Geist, der uns Materialisierte zu sich zieht? Oder umgekehrt: Wir ziehen Gott in unsere Welt, er soll uns erhören und auf sie niederkommen. Allerdings vergegenständlichen die Religionen Gott zu einer Person mit Leidenschaft, Empathie und einem Willen. Aber dieser Wille kann nur in einem biologisch existierenden Individuum mit einem Bedürfnis zu einem Leben ohne Leiden sein. Wobei das Leben prinzipiell mit Leiden und dem permanenten Kampf gegen sie als dieses Leben wahrgenommen wird.
Die Gottgläubigen nehmen die Idee Gott als zuerst dagewesen wahr. Und die irdische materialisierte Erscheinung wird ersehnt und kommt erst noch. Die Vorboten Jesus, Mohammed, Krishna, Buddha und all die anderen Heiligen, Gesandten und Gottgleichen mal ausgenommen. Aber alle diese Leute erschienen auch erst nach der Geburt der Sehnsucht nach einen gutern besseren Leben in Freiheit, Glück, ohne Unterdrückung, Hunger, Verbrechen und Leid. Die Sehnsucht nach Liebe und Recht, die Sehnsucht nach Gott!
So ist das religiöse Narrativ. Geboren aus der Verzweiflung heraus, es selber nicht wuppen zu können! Und der Idee heraus, dass das, was in uns ehern gewollt und als möglich konstruiert ist, doch auch verwirklicht werden kann. So wie auf das Gefühl des Hungers auch die Sättigung verwirklich wird. Und wenn der Mesch die nicht hinkriegt, fällt er in die Kinderrolle zurück und schreit nach Fütterung! Und die funktionierte doch! So ist seine Lebenserfahrung. Und er erwartet, dass die mit seinen Eltern sich in gleicher Rollenverteilung mit seinem Gott wiederholt.
Der Gedanke, Wollen und Wirken könne für alle Zeit auseinanderklaffen, wird verweigert. Sigmund Freud stellte mal fest, das das Glück der Menschen in der Evolution als Anlage nicht vorgesehen sei. Sondern nur das Überleben. Und damit scheint er recht zu haben.
Ein großes, schönes Leben kann es geben. Muss aber nicht. Es ist von so vielen Umständen abhängig, die du nicht selbst bestimmen kannst. Von Charakterstärke, Empathie, Einfühlungsvermögen, Ehrlichkeit, einen guten Start und eine Einstellung ohne Selbstgerechtigkeit. Aber kein Gott schenkt dir das. Das gibt dir nur das Schicksal deiner Lebensumstände her. Und du selbst. Begehre nicht das Paradies als eine Selbstverständlichkeit! So wichtig bist du nicht.
Die Medien sind die 4. Macht im Staat. Und der Souverän in der Demokratie ist das Volk. In praxis ist es jedoch so, dass die Medien die Volksmeinung belehren, gestalten und gängeln, statt, umgekehrt, der Reflektor und das Sprachrohr der Basis des Volkes zu sein. Das ist so nicht in Ordnung, das kann nicht der Auftrag der Medien sein, und das sollte geändert werden!
Meinungen werden in Kommentaren veröffentlicht. Aber ausgesucht werden sie von der Redaktion. Eine neutralisierende Hand bist es da nicht. Besonders eklatant irreführend sind die Lesebriefseiten. Sie suggerieren die Meinung der Leser, werden aber so ausgesucht und umkorrigiert, dass sie im Grunde die Meinung der Redakteure wiedergeben...
Eine Anpassung der Medien an eine durch diese Gängelung frustriete Volk vollzieht sich nur langsam und zäh. Und leicht geschieht es, dass unterdrückte Volksmeinung an Stellen aufplatzt, die man erst recht nicht aufgerissen haben wollte und die vielleicht immer schlechter zu kontrollieren sind. Hier reißen faschistoide Autokraten den Medien deren autokratisches Begehren an sich. Es ist im Grunde ein ganzes Feld von Autokraten vierschiedener Coleur, die sie die Bälle zuspielen. Mit Demokratie hatte das alles von Vornherein nichts oder nur wenig zu tun gehabt. Die wurde oft nur als scheinheilige Etikette benutzt. Sie ist nur zu schlecht verstanden worden und wurde zu schlecht praktiziert. So sollte sich niemand wundern, wenn diese Praxis nicht mehr gewollt wird. Eine Demokratie mit zu vielen Klassen in elitärem Denken ist ein Volk von schlechten Demokraten, die zu einer demokratischen Praxis nicht taugt.
Es wird angestrengt, die AfD rechtlich zu verbieten. Sollen die Restdemokraten, via Bundesverfassungsschutzgericht 20 % AfD-Wähler in den politischen Untergrund verdammen? Das wäre eine Bürgerkriegserklärung der Demokraten gegen einen Großteil des Volkes, der die Demokratie nicht versteht. So von oben herab, nicht von der Basis. Ein Kampf um die Volksmacht mal von der anderen Richtung... Verstehen WIR die Demokratie? Ist es demokratisch, die Bürger aus dem Kanon der Gerechten auszuschließen, die nicht so denken wie wir? Wir müssen akzeptieren, dass wir als Volk die Regierungen bekommen, die wir gewählt haben und damit verdienen. Wenn eine demokratische Wertegrundlage nicht demokratisch gewählt wird, dann wählt das Volk eben demokratisch die Demokratie ab! Das können und müssen wir bedauern, aber möglich ist das eben halt. Ist es dann sinnvoll, mit Autoritarismus die Demokratie gegen das eigene Volk zu erstreiten resp. zu erhalten?
Verbote aussprechen ist einfach und hält dich oft auch noch charakterlich rein. Aber Verbote sind nicht die erste demokratische Praxis, sondern mehr die der Autokraten. Demokratische Kommunikationspraxix ist eher das Verstehenwollen der anderen und die Diskussion. Im Ton des Respekts. Mit den gewählten Regierungen (auch mit den sogenannten Rechtspopulisten) müssen wir unsere schlechten Erfahrungen machen, die via Wahlkorrektur (in der Zukunft) auch wieder zu guten werden können. Böse Praxis lehrt und heilt. Das Unterdrücken dieser Praxis macht die Politik böse - jedenfalls die außerparlamentarische!
Aus einem Bildungssnobismus heraus dem dummen Volk zu den nötigen Werten nachzuerziehen, hat den peinlichen Nachgeschmack, dass wir die Demokratie selber nicht in uns tragen und auch nicht verstanden haben. Demokratie und Humanismus von oben herab zu diktieren spielt den Antidemokraten nur zu. Sie werfen UNS antidemokratisches Verhalten zu, und sie haben danit auch noch recht!!
Demokratie und Wissenschaft sind unvereinbare Gegensätze zu den Religionen! Sie basieren auf korrigierbare Meinungen, Debattenkultur und Kritik. Das ist bei den Religionen genau umgekehrt! Religionen sind im Grund keine schützenswerte Kulturleistungen. Wir haben eine neue Kultur hervorgebracht, die den Religionen konträr entgegensteht. Religionen fördern nicht Wissenschaft und Demokratie, sie behindern sie! Sie haben lediglich einen Platz verdient, und das ist der Platz der Geschichte, so wie die römische, griechische, nordische und ägyptische Götterwelt da auch schon weilt. Sie hat nichts in unserer Gegenwart verloren, wenn wir Wissenschaften und Demokratie bedingungslos bejahen. Am Christentum zu kleben oder am Islam ist dem absurden Atavismus einer Geschichte geschuldet, die die Unvereinbarkeit zwischen Religions- und Demokratie- und Wissenschaftsphilosophie nicht versteht! Wir müssen sie aber verstehen, wenn wir gefestigte Demokraten bleiben (oder werden) wollen! Denn eine Demokratie kann nur mit richtigen Demokraten funktionieren. Wenn immer mehr Wähler antidemokratisch wählen, dürfen wir uns nicht wundern, denn sie sind nicht zu einer demokratischen Verständlichkeit ausgebildet worden. Mit allen seinen antireligiösen Konsequenzen.
Beiß nicht in die Wissensfrucht, die dein Schöpfer doch verflucht: Wer die isst, wird schlau wie er! Und das will er nicht, der HErr...
Also halte ihm den Hof, sei nicht schlau, sei lieber doof, buckel dich vor ihm, servil, geistig platt und leicht debil.
So gewinnst du vor ihm Charme. Ist dein Geist nur bitter arm, appetitlos, schlecht ernährt, wird er gern von Gott erhört...
Denn es weiß ein jedes Kind, dass die Doofen selig sind. Gott sprach niemals für die Kraft und das Heil der Wissenschaft,
weil die zu der Wahrheit führt, dass er gar nicht existiert!
Aber ohne Gott, oh nein, willst du nie und nimmer sein hier in dieser kalten Welt, ganz auf dich allein gestellt, der sich selbst die Wege misst für all das, was wirklich ist!
Also bleib bei dem Beschiss, und du wirst dem nie gewiss.
Die Menschwürde, Menschenrechte und die aus dem Volk geborenen Gesetze sind das oberste Gebot in einer Demokratie. Die Zehn Gebote, die Scharia und andere angeblichen Gottesgesetze haben sich dem unterzuordnen oder sich mit ihnen überzeugend zu harmonisieren! Das demokratische Recht hat kein Verständnis für das Dominanzbestreben religiöser Gesetze zu haben. Es will keinen Gott an seiner Seite, es ist eine eifernde, wehrhafte Instanz, und hat FÜR SICH den Anspruch der Dominanz und Untwerwerfung! Das Volk steht über den Göttern! Dass unsere Religionsfreiheit der Religion alle Freiheit ihrer Ausübung gibt, ist geflunkert. Die Demokratie beansprucht die Menschenmacht und ist unter dieser den Göttern gegenüber tolerant. Wenn irgendwelche Stellvertreter des einen oder anderen Gottes diese Menschenmacht zugunsten ihres Gottes anzugreifen gedenken, gibt's was auf die Mütze! Ihr könnt in eueren Katakomben oder Puppenhäusern eure Religion in alter Folklore nachspielen. Aber die Wirklichkeit regeln WIR!!
Nehmt das ernst. Nehmt uns ernst. Ihr lebt in keinem Gottesstaat, sondern in einer Demokratie. Und die ist nicht nur eine Domäne der Christen, sondern die der UNGLÄUBIGEN! Hier haben wir MENSCHEN die Macht und kein Gott! Das ist eine Grundsatzansage, die für alle Glaubensfraktionen gilt.
Und nehmt EUCH ernst! Wenn ihr an die Bibel glaubt, glaubt ihr an das kommende Königreich Gottes. So könnt ihr nicht an den Reifegrad der Demokratie glauben. Und es ist ja auch nicht so, dass ihr Christen die Vorreiter der demokratischen Menschenrechte seid. Ihr habt euch mit uns arrangiert, weil ihr gegen die Demokratie mehrheitlich nicht anstinken könnt! Jetzt tut ihr so, als ob euer Gott auch die Demokratie will... Bis der Herr sich bequemt, zur Errichtung seines Königreichs den Endzeitkrieg Hermagedon loszutreten. Weil wir Menschen auf uns alleine gestellt ja eh zu doof sind, unsere Probleme zu wuppen. Ach, das sagen ja nur noch die Zeugen Jehovas. Gottes Königreich spielte nur eine Rolle, solange es die Demokratien auf Erden noch nicht gab. Wenn ihr eure Religion glaubhaft mit der Demokratie harmonisieren wollt, müsst ihr die Bibel neu schreiben. Ich sehe lediglich, dass die Demokratie die Macht Gottes abgeschafft hat. Ganz schön blasphemisch, oder nicht?
Die Geschichte der Menschheit ist nicht spezifisch 'eine Geschichte von Klassenkämpfen' (Marx/Engels) , sondern ganz allgemein von Kriegen zum Zweck der Unterwerfung anderer Stämme und Völker, denen man friedliches Verhalten eventuell nicht so sehr zutraut. Möglicherweise geschieht dies auch aus einem Herrenmenschendünkel heraus, der sich selber das Recht auf Führung und Ausbeutung zuspricht. Es scheint besser zu sein, andere zu überfallen, als selber überfallen zu werden. Misstrauen ist ein grundlegendes Motiv für viele Kriege und mangelnde Information (über die miliärische Stärke des Gegners). Deswegen rüstet man auf, um der Stärkere zu sein. Und solange die internationale Gemengelage ein Sammelsurium souveräner nationalistischer Staaten ist, MUSS ja aus gesundem Selbsterhaltungstrieb immer wieder bis an die Oberkante modernster Technologie aufgerüstet werden! Jede Seite will souverän sein und frei, und begibt sich doch in fatale gegenseitige Abhängigkeiten. Alle pochen auf das Recht auf selbstbestimmte Aufrüstung und macht sich so auf den Weg der gegenseitigen Vernichtung, die so sicher ist wie das Amen in der Kirche - wenn wir nie dahinkommen, unsere Militärhaushalte gegenseitig zu kontrollieren und zu begrenzen!
Die nordischen Sagas der Edda beschreiben die Geschichte der Menschen als eine Geschichte bluttriefender Kriege. Sie ist eine Geschichte, die mit einem finalen Krieg die Menschheit auslöschen wird, auslöschen muss! Auch der christliche Endzeitkrieg (Harmagedon) traut der Menschheit ein Überleben der Kriege nicht zu und schafft das nur mithilfe Gottes und der Errichtung seines Königreichs. Der Mensch ist zu doof, sich selbst zu führen, und das scheint mir auch so zu sein, wenn wir ein welteinheitliche Kooperation in Sachen gegenseitiger militärischer Kontrolle nicht hinkriegen!
Im Grunde wissen wir schon ganz lange, was zu machen ist, um nicht das geschehen zu lassen, was einer in feindliche Blöcke gespaltenen Welt - aufgrund der immer schlimmer werdenden Waffen - blüht. Deswegen hatten wir ja auch den Völkerbund - die heutige UNO - gegründet. Aber solange die Nichteinmischung auch in militärische Angelegenheiten ein globales Dogma bleibt, haben wir die Zukunft für unsere Nachkommen verloren.
Was uns gegen Schreckensherrscher wie Putin bleibt, um zu überleben - als auf sich selbst gestellte Europäer gegenüber dem russischen Atomwaffenarsenal - wäre die Kapitulation. 'Lieber rot als tot!' hörte sich in den 60ern noch ganz verheißungsvoll an. Aber 'Lieber Putin als tot'? Ein Leben mit kapituliertem und gebrochenem Willen kann kein schönes Leben sein.
Die Liebe ist das wirksamste Antitoxikum gegen die Angst vor dem Tod. Wer liebt, den kann der Tod nicht schrecken. Dein Lebenstrieb giert danach, dich am Leben zu halten. Er drängt dich, die Erfahrung der Liebe zu machen. Dann hast du deine drängendste Aufgabe erfüllt. Dann bist du bereit, zu gehn. Wenn du Liebe erfahren und gegeben hast. Wenn sie in anderen Seelen Triebe geschlagen hat. Liebe ist die Kraft, die die Grenzen deines Egos auflöst. Liebe ist alles - mehr als das Ich. Sicher: Du musst sterben (dein Ich muss sterben), und darum giert dein Ego danach, dich in die Liebe zu transformieren. Liebe ist alles. Sie lässt dich dein Ich als unwichtig fühlen. Sie befreit dich nicht vom Sterben und dem Tod (auf der Zeitschiene dieses Universums), aber von deiner Angst vor ihm.
Licht in deiner Birne, nichts anderes. Deine Augen sehen auf einmal, was sie sonst nicht gesehen haben. Sie transformiert die Dunkelheit deiner Unkenntnis in das Licht des Wissens. Es ist eine bestimmte Verknüpfung deiner Synapsen zu einem funktionierenden Stromkreislauf. Es ist ein Wissen von zentraler Bedeutung für dein Sein: Man kann von Erleuchtung reden, wenn dieses Wissen dich deiner Ruhelosigkeit enthebt und dich irgendwie tiefenentspannt. Dieses Wissen fühlt sich wie ein großer Bruder an deiner Seite an - ein großer Bruder, der dich beschützt. Dieses Wissen wird dein megastarker Kraftpol. (Siehe auch den Aufsatz: "Der Gott meines Lebens")
Und nichts anderes wird Buddhas Prozess der 'Erleuchtung' zu bedeuten gehabt haben. Er wurde erleuchtet fürs Nirwana, indem ihm die Flamme der Begierden (angeblich) verglomm. Irgendwas muss verlöschen, um was Höheres zum Leuchten zu bringen: Die 'Illusion' verlischt, die Erkenntnis erwacht. (Als Nicht-Buddhist möchte ich allerdings erwähnen, dass für mich das Nirwana nicht das ewige Licht der Wahrheit und die Wohnstatt unserer entkörperten und von allen Begierden befreiten Seelen ist. Ohne Begierden ist der Tod. Und das Nirwana als 'erloschene Flamme' mit dem Tod zu übersetzen, scheint mir schlüssiger hergeleitet, als ihn als eine Wohnstatt der ewigen Glückseligkeit unserer Geister zu übersetzen... Aber der Tod scheint für uns ja keine attraktives Ziel zu sein, obwohl es ja stimmt, dass der keine Leiden kennt. Außerdem ist der ja auch ohne besonderen Lebensleistungen zu haben. Leiden kennt nur das Leben, und exakt das begehren wir...)
(Was berücksichtigen die Parteien bevorzugt? Checks zur Wahlentscheidung)
- Innere Sicherheit (Polizei, Rechtswesen, Straftaten-Prävention, -Verfolgung, Strafvollzug, Migration, Demokratiekompatibilität der Bürger, Demokratiekompatibilität der Religionen, Pflege und Verteidigung der Meinungsfreiheit)
Jede funktionierende Gesellschaft braucht Verhaltensregeln (Ethik) und Gesetze, an die sich alle zu halten haben. Sie sind sinnvoll, weil von einer funktionierenden Gesellschaft auch die Einzelnen profitieren. Wir sind Zoon Politikons.
Unsere Gesetze un Verhaltensregeln müssen aber allgemein anerkannt, gewollt und befolgt werden. Sie müssen am besten demokratisch durchgesetzt werden. Und was die Verhaltensregeln betrifft: durch positive Erfahrung tradiert. Neue Einsichten in tradierte Ungerechtigkeiten werden neue Verhaltensregeln hervorbringen. Wir brauchen einerseits konservative Fixierungen, aber alles ist im Fluss. Wir brauchen Führung, aber nicht zuviel Führung. die in Gängelei ausartet. Sie darf und muss einer ständigen Diskussion ausgesetzt sein. Wir brauchen vor allem die richtige Führung, die auf ihren Sinn argumentiert und verständlich gemacht werden muss. Wir brauchen Platz für freiheitliches Handeln nach unseren Individualbedürfnissen. Weil wir Egoisten sind. Aber wir brauchen auch die Einfassung dieses Handelns in Regeln. Weil wir Zoon Politikons sind! Totale Freiheit ist überzogene Freiheit und desfunktionalisiert das Gesellschaftleben und damit die menschliche Existenz, so wie wir sie kennen und haben wollen.
Aber zuviel Diktate von oben schaffen zuviel Unzufriedenheit, Entfremdung und manchmal unreflektierten Veränderungswillen. Ein heißes Herz zeugt davon, dass man lebt. Jedoch um gut zu leben, braucht man dazu noch einen kühlen Verstand. Unverstandene und falsch aufgedrückte Diktate schaffen Konflikte, die kommuniziert werden müssen mit dem Ergebnis, gute Neuergebnisse zu gestalten. Dazu brauchen wir Augen die sehen können, Kritik und - Selbstkritik!! Wenn wir nur aus halbgarer und großmäuliger Selbstgerechtigkeit agitieren, werden wir Ergebnisse produzieren, die uns möglicherweise nicht guttun können. Ein analysefähiger Verstand ist durchaus vonnöten. Denn "wenn wir unsere Augen nicht gebrauchen, um zu sehen, werden wir sich brauchen, um zu weinen!" (Jean-Paul Sartre) Die Welt ist keine Spielwiese. Wir werden die Konsequenzen der Fehler, die wir uns leisten, nun mal auch zu tragen haben.
Eine "friedliche, bunte Republik" (Udo Lindenberg) ist nur herzustellen, wenn in der gewollten Vielfalt in ihrem Kern auch die Einheit der Werte wie die der Toleranz, der Meinungsfreiheit, des Humanismus und der Demokratie aufzufinden sind.
Die menschlichen Aktionen sind von Hoffnung geleitet und wundgemachter Erfahrung gesteuert. Und nicht alles, was der Mensch tut, ist richtig. Er hat sie eben zu tun, um aus seinen Erfahrungen zu lernen. Das gleißende Paradies oder der wissenschaftlich alternativlose Kommunismus sind ihm nicht gewiss. Er ist nicht das Produkt einer Vorsehung, die es gut mit ihm meint, sondern das seiner eigenen Dummheit. Mit schlimmen Waffen in der Hand.
Alles muss durch die kritische, analytishe Mühle des Dialogs. Und nichts ist alternativlos, nichts! Selbst nicht die Demokratie! Denn die kann ja auch nur funktionieren, wenn ihre Bürger Demokraten sind. Das kann durchaus das berechtigte Argument mancher Autokraten sein, die meinen, ihren Untertanen besseres zu tun, als sie selber sich anzutun vermögen...